Das Belohnungszentrum Ihres Hundes
Mit „Belohnung“ assoziieren wir Menschen in Bezug auf Hunde die Gabe eines Leckerlis. Allein schon die Aussicht auf die Belohnung sorgt für eine freudige Erregung bei unseren Vierbeinern: Seine körperliche Aktivität erhöht sich, er springt herum und unterstreicht diese Aufregung häufig durch Fiepen oder sogar hohes Bellen. Dieser Erregungszustand lässt sich durch einen Anstieg der neuralen Aktivität im frontalen Teil des Gehirns sichtbar machen.
Was wurde gemessen?
Um die Aktivität im Gehirn der Hunde sichtbar zu machen, wurden fMRI-Studien durchgeführt. fMRI steht für funktionelle Magnetresonanztomographie. Mit ihrer Hilfe können Reaktionen aus dem Inneren des Körpers dargestellt werden. Dazu muss der Proband – in diesem Fall der Hund – möglichst regungslos in der fMRI-Röhre liegen und wird durch Bilder, Sprache oder Gerüche angeregt. Werden bestimmte Hirnareale dadurch besonders stimuliert, kommt es zu einer Steigerung des Stoffwechsels durch erhöhte Durchblutung. Diese vermehrte Durchblutung mit sauerstoffreichem Blut kann schließlich bildlich aufgenommen werden und zeigt die erhöhte Aktivität im Hirn.
Bild: Bei der fMRI-Studie mussten die vierbeinigen Probanden lernen, regungslos in einer Röhre zu liegen. (Credit: Márta Gácsi/Family Dog Project, Budapest)
Wie wurde gemessen?
Die Durchführung dieser Messungen bedurfte intensiver Vorbereitung und Training. Denn neben dem Stillliegen mussten die Hunde auch lernen, Kopfhörer zu tragen, und sich an die unbekannte Umgebung der Röhre gewöhnen.
Mit Hilfe zweier Handsignale wurden den Hunden im zweiten Schritt dann Reize übermittelt. Dabei wurden zwei Gesten genutzt:
- eine gehobene Hand, auf die immer sofort ein Stück Futter folgte
- zwei zueinander zeigende Hände, mit denen keine Folgeaktion verbunden war
Außerdem wurden diese Gesten nicht nur vom Hundebesitzer selbst, sondern auch von fremden Personen und mittels Comic-Figuren gezeigt. So sollte untersucht werden, welchen Einfluss der Anblick des Besitzers auf die Reaktionen hat.
Bild: Auch das Tragen von Kopfhörern gehörte zum Probandenalltag der Hunde. (Credit: Márta Gácsi/Family Dog Project, Budapest)
Die Ergebnisse
Die Auswertung der Aufnahmen, die während der Handgesten gemacht wurden, entsprachen den Erwartungen der Forscher: Der Anblick der gehobenen Hand sorgte durchweg für eine Aktivierung des Belohnungssystems, die aufeinander zeigenden Finger bewirkten keine Reaktion im Gehirn. Andererseits wurde deutlich, dass für viele Hunde weniger die Aussicht auf Futter, sondern allein der Anblick ihres Besitzers das Belohnungssystem aktiviert.